gletschermilch











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Gletschermilch – die Tradition

Das karge Sellraintal in den Stubaier Alpen bot seinen Bewohnern eine einzigartige Quelle als Lebensgrundlage: die GLETSCHERMILCH. Dieses kristalline, weiche Wasser des Gebirgsbaches Melach eignete sich aufgrund seines Härtegrades hervorragend zur Reinigung von Wäsche.

So waren Frauen, Männer und Kinder des Tales über 200 Jahre lang tagein, tagaus an den Ufern des Flusses in ihren Waschhütten damit betraut, die Linnen der Bürgerhaushalte aus dem nicht allzu weit entfernten Innsbruck in ihren Öfen und Zubern zu bearbeiten. An sonnigen Sommertagen leuchteten die Talflanken und Hänge weiß von der auf dem Rasen ausgebreiteten und zwischen Bäumen und Sträuchern aufgehängten Wäsche. Wind und Sonne sollten sie trocknen und bleichen und ihr den unvergleichlichen Duft des Tales mitgeben. Einige der Sellrainer Bauern tauschten in der Seifensiederei Walde reinen Rindertalg gegen wertvolle Seife.

In der Tiroler Reine Seife vereinen sich die Farbe der Gletschermilch, die in der Zeit der Schnee- und Eisschmelze die Bergbächfüllt, und der Duft aus Großmutters Zeiten.

Bilder aus der Geschichte

              Bildnachweise:
                   Abbildung 1:
                   Wäscherinnen vor der Waschhütte, Anfang der 1930er-Jahre beim „Weibeler" in der
                   Gemeinde Grinzens im Ortsteil Neder. Die wichtigsten drei Arbeitsgeräte waren Seachtl-
                   roafn, Tschapfen (zum Aufgießen der Lauge) und Bluier
                   (Bildarchiv Georg Jäger, Foto: Amalia Wegscheider).

                   Abbildung 2:
                   Beim Wäscheaufhängen, Mitte der 1950er-Jahre beim „Weibeler" in der Gemeinde
                   Grinzens im Ortsteil Neder (Bildarchiv Georg Jäger, Foto: Amalia Wegscheider).

                   Abbildung 3:
                   Beim Wäscheaufhängen, Mitte der 1950er-Jahre beim „Weibeler" in der Gemeinde
                   Grinzens, Ortsteil Neder (Bildarchiv Georg Jäger, Foto: Amalia Wegscheider).

                   Abbildung 4:
                   Sellrainer Wäscherinnen am Arbeitsplatz. Diese Waschhütte mit „Bluitisch", „Bluier"
                   und „Seachtelroafn" wurde in den 1930er-Jahren fotografiert
                   (Bildarchiv Georg Jäger, Foto: Margret Wegscheider).

                   Abbildung 5:
                   Die schwere Last drückte auf die Schultern der Sellrainer Stadtwäscherin Franziska
                   Hackl („Ferschtls Franza"). Noch 1955 wurden die gereinigten Wäschepakete im
                   Buckelkorb von der Waschküche in den Dachboden zum Trocknen getragen
                   (Bildarchiv georg Jäger, Foto: Herbert Buzas).

                   Abbildung 6:
                   Der Abtransport der gewaschenen Innsbrucker Stadtwäsche zum Aufhängen war
                   eine sehr mühsame Frauenarbeit, wie dieses im Sommer 1941 entstandene Bild
                   aus dem Sellrainer Ortsteil Scheibe zeigt (Bildarchiv Georg Jäger,
                   Foto: Grete Kapferer und Ing. Walter Kahl junior aus Wien).

                   Abbildung 7:
                   Nach dem Schwemmen („Schwoaben") kamen die nassen Wäschestücke der
                   städtischen Kundschaft in die so genannte „Waschhäng" zum Trocknen. Dieses
                   Foto stammt aus der Gemeinde Sellrain und wurde von Erika Hubatschek im Jahr
                   1950 gemacht (Foto: Erika Hubatschek).

                   Abbildung 8:
                   Während der Saison steigen die Arbeitsaufträge so stark an, dass sämtliche
                   Familienmitglieder alle Hände voll zu tun haben. Kleine Helferinnen beim Wäsche-
                   ausbreiten in Gries im Sellrain beim „Schmied", um 1950 (Bildarchiv Georg Jäger,
                   Foto: A. Sickert, Innsbruck).

                   Abbildung 9:
                   Sommermorgen in Gries im Sellrain beim „Schmied", um 1950 (Bildarchiv Georg Jäger,
                   Foto: A. Sickert, Innsbruck).

                   Abbildung 10:
                   Unbekanntes Bild. Kind (Keine Angaben).